Du bist eine Schande für den SHK!
Ja, auch solche Mails bekomme ich. Am Mittwoch, kurz nach der AfD-Demonstration in Jena, die ich in den Reihen der Gegendemonstranten verbrachte, erreichte mich eine Email eines sehr aufgebrachten Bürgers, den ich auch noch kenne und mit dem ich bereits einige Feiern und Abende verbracht habe, früher, als ich noch keine Schande war. Hier könnt ihr meine Antwort lesen.
Lieber …., abgesehen davon, dass es dir meines Erachtens nicht zusteht, mir Vorschriften zu machen, lese dich die Kritik zwischen deinen, sehr aufgebrachten, Zeilen sehr wohl und halte sie für ungerechtfertigt. Ich möchte dir einige meiner Tätigkeiten kurz nennen.
Orlamünde bekommt im Frühjahr eine große Menge Lottomittel, die Grundschule besteht für weitere zwei Schuljahre und wir habe eine funktionierende Facebook-Vernetzung vor allem mit den jüngeren Einwohnern. Alles mein Verdienst. Auf Ebene des Landkreises können wir, auch durch mein Mitwirken, die Museen stärker unterstützen, alle kleinen Schulen erhalten und sogar die Gemeinschaftsschule Bürgel komplett sanieren.
Des Weiteren wirke ich in vielen Gremien mit. So bin ich ständiges Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung im Thüringer Landtag und kann so wichtige Impulse für das neue Schulgesetz geben. Hier konnte ich erreichen, dass in Erwägung gezogen wird, die Praxisklasse stärker zu berücksichtigen. Außerdem werden Gemeinschaftsschulen im Sinne der Bildungsgerechtigkeit stärker in den Fokus gerückt. Ich habe den SHK bei der Gründung des Mitmenschlichkeits-Bündnisses vertreten und kämpfe gerade für den Erhalt der Täglich Brot Insel Kahla.
Dies sind nur einige Tätigkeiten, die ich nicht für mich, sondern für die Menschen ausführe. Übrigens mache ich das alles ehrenamtlich und bekomme kein Geld oder sonstige Vorteile dafür, aber das kennst du als Ehrenamtler ja selbst. Alles in allem komme ich auf einen zeitlichen Aufwand von ca. 15h/ Woche, den ich für die Politik und damit für andere Menschen sehr gern investiere. Wenn ich dann, privat, an einer Demonstration teilnehme, ist das wieder eine andere Sache. Ich war am Mittwoch als Bürger in Jena. Ich glaube nicht, dass du das Recht hast, in meine Privatsphäre einzugreifen. Mich als „Schande“ zu bezeichnen, ist von der Wortwahl her anmaßend und stark subjektiv geprägt. Gern kannst du deine Meinung kundtun, ich erbitte mir aber einen wertschätzenden Wortschatz. Wenn ich sonst noch etwas für dich tun kann, wenn du z.B. Vorschläge hast, was ich im Kreistag usw. einbringen soll, nehme ich das gerne in meine Arbeit mit auf. Für Anregungen bin ich immer dankbar. Gerne können wir uns auch treffen und uns aussprechen. Herzliche Grüße Doreen Amberg